Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE|FNN) definiert mit seinem Entwurf der Anwendungsregel „Technische Anschlussregeln Mittelspannung“ E VDE-AR-N 4110 (TAR Mittelspannung) erstmals Anforderungen an Speicher in dieser Spannungsebene. Damit erhalten Hersteller dieser Anlagen frühzeitig technisch verbindliche Standards und stärken
somit Netz und System langfristig. Der Entwurf fordert für neu errichtete dezentrale Erzeugungsanlagen erweiterte Fähigkeiten für das Durchfahren von kurzen Spannungseinbrüchen sowie für die Bereitstellung von Blindleistung. Diese neuen Anforderungen verbessern die Netzstabilität.
„Die neue Anwendungsregel ist Teil unserer Aktivitäten, um das System auf die zunehmende Einspeisung erneuerbarer Energien im Sinne der Energiewende vorzubereiten“, betont Heike Kerber, Geschäftsführerin von VDE|FNN. „Mit der TAR Mittelspannung bieten wir Anwendern ein übersichtliches Regelwerk sowohl für Erzeugungs- als auch Verbrauchsanlagen sowie für Speicher.“
In Deutschland gewinnen die Mittelspannungsnetze im Zuge der Energiewende durch den Zubau erneuerbarer Energien massiv an Bedeutung. So werden hier neben großen Windparks, Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Biogasanlagen künftig auch immer mehr Speicher angeschlossen. Das Mittelspannungsnetz wird mit einer Netzfrequenz von 50 Hertz und Netzspannungen zwischen 1.000 und 60.000 Volt betrieben.
Die VDE-Anwendungsregel E VDE-AR-N 4110 ersetzt nach Inkrafttreten unter anderem die Richtlinien „Erzeugungsanlagen am Mittelspannungsnetz“ sowie die „Technischen Anschlussbedingungen Mittelspannung“ von 2008. Der Entwurf ist über die Webseite von VDE|FNN (www.vde.com/de/fnn) verfügbar. Bis 17. April 2017 können Änderungsvorschläge abgegeben werden. Informationen hierzu unter www.vde.com/fnn-stellungnahme.